
Auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona kündigte die Deutsche Telekom (DT) ein umfangreiches Projekt an, das das Kräfteverhältnis auf dem Smartphone-Markt verändern könnte. Das Unternehmen stellte das Konzept eines „AI Phone“ vor — ein innovatives Gerät, das in enger Zusammenarbeit mit Perplexity sowie Picsart und anderen Technologiepartnern entwickelt wurde.
Laut Aussage von Vertretern der Deutschen Telekom ist die Markteinführung des Geräts für die zweite Jahreshälfte geplant, der Verkaufsstart ist für 2026 vorgesehen. Ein wesentliches Merkmal des Smartphones wird seine Erschwinglichkeit sein — der Preis wird unter 1000$ liegen, was es ermöglicht, mit den Flaggschiff-Geräten führender Hersteller zu konkurrieren. In der Anfangsphase wird das Produkt ausschließlich auf den europäischen Markt ausgerichtet sein, wie ein Unternehmensvertreter gegenüber TechCrunch mitteilte.
„Wir werden zu einem KI-Unternehmen“, erklärte Claudia Nemat, Vorstandsmitglied der DT für Technologie und Innovation, während einer Pressekonferenz am Montag. Sie betonte, dass das Unternehmen zwar keine grundlegenden Sprachmodelle entwickle, „aber wir erstellen KI-Agenten“.
Besondere Aufmerksamkeit in der Ankündigung wurde der Rolle von Perplexity gewidmet — einem Startup aus dem Silicon Valley, dessen Marktbewertung Berichten zufolge etwa 9 Milliarden Dollar erreicht hat. Das Unternehmen, bekannt für sein generatives KI-Suchsystem, betrachtet die Zusammenarbeit mit der Deutschen Telekom als strategischen Schritt zur Schaffung „proaktiverer“ Produkte.
„Perplexity entwickelt sich von einer reinen Antwortmaschine zu einer Aktionsmaschine“, bemerkte Perplexity-Mitbegründer und CEO Aravind Srinivas bei der Veranstaltung. „Sie wird anfangen, Dinge für Sie zu erledigen, nicht nur Fragen zu beantworten. Sie wird in der Lage sein, Flüge für Sie zu buchen, Reservierungen vorzunehmen, E-Mails zu senden, Nachrichten zu verschicken, Telefonanrufe zu tätigen und intelligente Erinnerungen einzustellen.“
Neben dem KI-Smartphone kündigte die Deutsche Telekom eine neue Assistenten-Anwendung namens „Magenta AI“ an, die wahrscheinlich zum zentralen Element der Benutzeroberfläche des zukünftigen Geräts werden wird.
Obwohl dies offenbar der erste Fall einer Zusammenarbeit von Perplexity mit einem Telekommunikationsbetreiber zur Entwicklung einer Smartphone-KI-Schnittstelle ist, verfügt das Unternehmen bereits über einige Erfahrung in der Erstellung von Assistenten: Im Januar startete Perplexity einen Assistenten für Android, der als Vorlage für das neue „AI Phone“ dienen könnte.
Diese Ankündigung ist ein weiterer Schritt in der langen Geschichte der Beziehungen zwischen Telekommunikationsunternehmen und Technologiegiganten. Seit vielen Jahren suchen Telekommunikationsbetreiber, sowohl mobile als auch stationäre, nach Wegen, um effektiver mit Technologieunternehmen zu konkurrieren, und die Partnerschaft der DT mit Perplexity zeigt eine neue Strategie in dieser Richtung.