
Für 50$ gegen Giganten: Forscher erschaffen OpenAI-Konkurrenten für Pennies
Forscher der Stanford University und der University of Washington erzielten einen Durchbruch im Bereich der künstlichen Intelligenz, indem sie das Reasoning-Modell s1 für nur 50$ Cloud-Computing-Kosten entwickelten. Die am Freitag veröffentlichten Forschungsergebnisse zeigen, dass das Modell eine Leistung aufweist, die mit den führenden Entwicklungen o1 von OpenAI und R1 von DeepSeek in Tests zu mathematischen Fähigkeiten und Programmierung vergleichbar ist.
Das Entwicklungsteam verwendete ein Open-Source-Basismodell, das sie durch einen Destillationsprozess verbesserten – durch Extraktion von Reasoning-Fähigkeiten aus einem anderen KI-Modell durch Training an dessen Antworten. Als Quelle wurde Googles experimentelles Modell Gemini 2.0 Flash Thinking Experimental gewählt.
Dieser Ansatz erwies sich als deutlich wirtschaftlicher als die von DeepSeek verwendete Methode des großangelegten Reinforcement Learning zur Erstellung ihres R1-Modells. Die Forscher veröffentlichten s1 auf GitHub zusammen mit Trainingsdaten und Code, wodurch die Technologie der gesamten Entwicklergemeinschaft zugänglich gemacht wurde.
Der Erfolg des Projekts wirft ernsthafte Fragen über die Zukunft der KI-Industrie auf. Wenn ein kleines Forscherteam die Funktionalität eines Multimillionen-Dollar-Modells für minimale Kosten reproduzieren kann, was bleibt dann vom Wettbewerbsvorteil großer KI-Labore?
Die Reaktion der Tech-Giganten ließ nicht lange auf sich warten. OpenAI hat DeepSeek bereits der unrechtmäßigen Datensammlung über seine API für Modell-Destillationszwecke beschuldigt. Google, dessen Modell zur Erstellung von s1 verwendet wurde, verbietet in seinen Nutzungsbedingungen Reverse Engineering von Modellen zur Entwicklung konkurrierender Dienste.
Trotz rechtlicher Fragen zeigt dieser Durchbruch, dass Innovation im KI-Bereich auch ohne Multimillionen-Dollar-Investitionen möglich ist und eröffnet neue Perspektiven für Forscher und kleine Entwicklerteams.