
Künstliche Intelligenz erkennt ADHS ohne Fragebögen und Ärzte
Stellen Sie sich vor, man könnte ADHS einfach dadurch diagnostizieren, wie Ihr Gehirn flackernde Buchstaben auf dem Bildschirm verarbeitet. Keine Fragebögen, keine monatelangen Wartezeiten auf einen Termin beim Spezialisten. KI schaut auf Ihre visuellen Rhythmen und gibt ein Urteil mit 92% Genauigkeit ab. Klingt wie Science-Fiction? Aber das ist bereits Realität.
Eine Forschergruppe der Universität Montreal entschied sich, tiefer in die Natur der Störung einzutauchen, unter der etwa 2,5% der Erwachsenen weltweit leiden. Professor Martin Arguin sagt direkt: Bei hoher ADHS-Prävalenz wissen wir erstaunlich wenig über seine neuronalen Grundlagen.
Das Experiment ist einfach: 49 Menschen schauten auf flackernde französische Wörter, die über visuelles Rauschen gelegt wurden. Und hier ist, was sich herausstellte: Menschen mit ADHS zeigen einen völlig besonderen Rhythmus visueller Informationsverarbeitung bei Frequenzen von 5, 10 und 15 Hertz. Der Machine-Learning-Algorithmus identifizierte sie mit 92% Genauigkeit.
Aber weiter wird es noch cooler. Das System konnte diejenigen unterscheiden, die stimulierende Medikamente einnehmen, von denen, die sie nicht einnehmen, mit 91% Genauigkeit. Für die Medikamentengruppe betrug die Genauigkeit alle 100%! Medikamente hinterlassen eine messbare Spur in Gehirnrhythmen.
Und jetzt das Interessanteste. Laut Wissenschaftlern kann man Menschen mit ADHS leicht auf Basis von Mustern identifizieren, was auf eine möglicherweise einzige Ursache der Störung hinweist.